Das Überlegungsgleichgewicht - Neukonzeption und Anwendung

Wie lassen sich ethische Empfehlungen und Forderungen begründen? In der Moralphilosophie beruft man sich in diesem Zusammenhang gerne auf das sog. Überlegungsgleichgewicht. Das Projekt arbeitet diese Methode konkret aus, wendet sie beispielhaft auf ein aktuelles Problem an und evaluiert ihre Leistungsfähigkeit.

Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts

Der amerikanische Philosoph John Rawls hat vorgeschlagen, ethische Entscheidungen auf der Basis eines Überlegungsgleichgewichts zu treffen. Dabei soll man von bereits vorhandenen Meinungen über richtiges Handeln ausgehen, diese durch allgemeine Prinzipien erklären und die Prinzipien wieder auf Beispiele anwenden, bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat. Doch was ist hier genau unter einem Gleichgewicht zu verstehen? Und von welchen Meinungen soll man ausgehen? Das erste Ziel des Projekts besteht darin, solche Fragen zu beantworten, um die Methode zu konkretisieren. Dabei wird auch auf formale Werkzeuge  zurückgegriffen. Zweitens soll die so ausgearbeitete Methode in einer Fallstudie beispielhaft auf ein aktuelles Problem im Zusammenhang des Klimawandels angewandt werden. Drittens bezweckt das Projekt, das Überlegungsgleichgewicht zu bewerten. Dabei soll auch die bisher geäusserte philosophische Kritik an der Methode auf ihre Berechtigung hin diskutiert werden.

Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext

Mit dem Überlegungsgleichgewicht untersucht das Projekt eine Methode, die in der theoretischen und angewandten Ethik verwendet werden kann, um begründete Lösungen in ethischen Konfliktsituationen zu entwickeln. Da sich die Gesellschaft heute vor schwerwiegende ethische Fragen gestellt sieht, liefert das Projekt auch eine methodologische Grundlage für die Diskussion aktueller gesellschaftlicher Probleme.

Team

Förderung

Das Projekt wird gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.