Institut für Philosophie

Forschungsprojekte

Kants Begriff der Vorstellung im Spannungsfeld von Idealismus und Realismus

Idealismus und Realismus sind zwei mögliche Antworten auf eine Frage, die Kant schon früh in seiner Laufbahn beschäftigt, die mit der Kritik der reinen Vernunft dann ins Zentrum seines Interesses rückt und bis ins Spätwerk von Bedeutung bleibt. Es ist die Frage nach dem Grund der Beziehung der Vorstellung auf ihren Gegenstand. Von Beginn weg ist für Kant klar, dass weder der Idealismus noch der Realismus haltbar ist. Er schlägt deshalb im Rahmen seines Projekts einer kritischen Philosophie einen dritten Weg ein, den er erstmals in der Kritik der reinen Vernunft formuliert: die Kombination von transzendentalem Idealismus und empirischem Realismus. Mit diesem Ansatz glaubt Kant einerseits den empirischen Bezug der Vorstellung rechtfertigen, andererseits die Schwierigkeiten der Erklärung einer Abhängigkeit der Vorstellung von ihrem Gegenstand vermeiden zu können. Bereits von Zeitgenossen wird jedoch bezweifelt, ob Kants Ansatz tatsächlich den erhofften Mittelweg zwischen Idealismus und Realismus darstellt. Kant hält dennoch zeit seines Lebens daran fest, geht wiederholt auf das Thema ein und bearbeitet es weiter.

Ziel des Projekts ist die systematische Aufarbeitung von Kants Standpunkt zwischen den Extremen von Idealismus und Realismus. Dazu soll Kants Behandlung der Problematik innerhalb seines gesamten theoretischen Werks einbezogen werden. Die Grundlage bildet eine sorgfältige exegetische Arbeit unter Berücksichtigung sämtlicher relevanter Texte. Davon ausgehend wird der kantische Ansatz in seinen Entwicklungsvarianten einer kritischen Prüfung unterzogen. Damit wird ein Beitrag zum Verständnis eines umstrittenen Lösungsansatzes geleistet, der bislang nur ungenügend durchleuchtet wurde, und dies, obwohl er zu den wichtigsten Aspekten von Kants Philosophie gehört und die erkenntnistheoretische Diskussion bis heute entscheidend beeinflusst.

Leitung

Mitarbeitende

Förderung

Das Projekt wird gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.