Ontology of Musical Works and Analysis of Musical Practices

Inhalt und Ziele

Das Projekt "Ontology of Musical Works and Analysis of Musical Practices" ist durch zwei inhaltliche Perspektiven charakterisiert:

  • Als Untersuchung über die Ontologie der Musikwerke befasst sich das Projekt mit den traditionellen Fragestellungen dieser Disziplin. Es geht hauptsächlich darum, zu verstehen, zu welchem Objekttyp Musikwerke gehören und welche Merkmale (Zeitlichkeit, Zeitlosigkeit, Wiederholbarkeit usw.) sie haben.
  • Andererseits geht das Projekt davon aus, dass die Vielfalt der Praxis in Musik bzw. Kunst – also die gesellschaftlich und historisch bedingten Modalitäten der Komposition, der Produktion und des Konsums von Musikwerken – eine entscheidende Rolle in der ontologischen Bestimmung von Kunstwerken spielt.

Das Projekt hat folglich zwei theoretische Ziele: es will sowohl ontologische Behauptungen über bestimmte Musikwerke, bzw. Formen der Musikpraxis formulieren, als auch ein Vorbild für die Anwendung solcher Analysen auf andere Formen der Musikpraxis schaffen.

Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts:

  • zwei internationale, auf das Thema des Projekts (oder eng verbundene Themen) ausgerichtete Konferenzen organisiert und
  • die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der HKB und dem Institut für Musikwissenschaft der UniBern gefördert.

Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext

Die Ontologie der Musikwerke als Teil der Ontologie der Kunst hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend Interesse und Aufmerksamkeit gewonnen. Die Disziplin leidet dennoch unter zwei strukturellen Problemen, mit denen sich das Projekt befassen will:

  • Mangelnde fruchtbare interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Philosophie und Musikwissenschaft: Die Ontologie der Musik wurde hauptsächlich von und für Philosophen als „Paralleldisziplin“ zur Musikwissenschaft entwickelt.
  • Trennung zwischen Theorie und Praxis: Auf der einen Seite wird die Ontologie der Musikwerke zu häufig von Nicht-Philosophen, vor allem von Musikern, als nutzloses Theoretisieren über eine den Philosophen nicht genug bekannte Praxis beklagt. Auf der anderen Seite haben Philosophen oft die Frage nach dem ontologischen Status der Musikwerke zu generisch formuliert, ohne sich auf die unterschiedlichen Praktiken und Traditionen zu beziehen, in denen Musik produziert und konsumiert wird.

Leitung

Mitarbeitende

  Thomas Gartmann Dr. (Project Co-Applicant)
thomas.gartmann@hkb.bfh.ch
  Marcello Ruta Dr.
marcello.ruta@philo.unibe.ch
  Annabel Colas
annabel.colas@philo.unibe.ch

Förderung

Das Projekt wird gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung

Laufzeit

März 2015 – Februar 2018